Heavylift / Breakbulk

  • Emre Eldener ist seit 1997 bei Kita Logistics.

Von: Marco Wölfli


Artikel Nummer: 30634

25 Jahre – Tausende Tonnen

Kita Logistics feiert Jubiläum und CEO Emre Eldener treibt die Entwicklung des türkischen Logistikers voran. In der Projektlogistik will das Unternehmen nach einem Dämpfer im 2020 dieses Jahr wieder zulegen.


 

Als das ITJ Emre Eldener am Telefon erreichte, war er im Stress. Turkish Airlines gab kurz zuvor bekannt, Flüge zu vier Destinationen in China aufgrund des Corona-Virus auszusetzen. Der CEO von Kita Logistics war deshalb gefordert, geplante Frachtlieferungen umzuschichten.

 

Für das türkische Logistikunternehmen ist es nicht die erste anspruchsvolle Situation. Schliesslich feiert Kita im 2020 das 25 Jahre-Jubiläum. Das Unternehmen wurde im Jahr 1995 von Ercan Ataman in Izmir gegründet und hat sich seither zu einem Logistiker mit einem breiten Tätigkeitsgebiet entwickelt. «Wir versuchen für unsere Kunden immer die beste Lösung aus unserem vielfältigen Angebot zu finden», sagt Eldener, der als Präsident des türkischen Spediteurverbands Utikad die Branche genaustens kennt.

 

 

Kraftwerke nach Afrika

Von den gut 2 Mio. t Fracht, die Kita Logistics jährlich transportiert, entfallen rund 400 000 t auf Projektlogistik. In diesem Segment ist das in Istanbul beheimatete Unternehmen, insbesondere im Energiesektor tätig. «Die Türkei hat in den letzten Jahren viel in Kraftwerke investiert, was für die Projektlogistik interessante Aufträge gab», erzählt Eldener. Gerade weil verschiedene Gaskraftwerke in der Türkei das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, ergeben sich für Kita Logistics zusätzliche Möglichkeiten. Regelmässig transportiere man Turbinen oder andere Bestandteile nach Afrika, wo sie noch weiterverwendet werden. Einen solchen Transport organisierte Kita Anfang Februar, als eine Gasturbine per Luftfracht befördert wurde.

 

 

Frauenpower in Kasachstan

Kita Logistics ist aber längst nicht mehr nur in der Türkei aktiv. In der Projektlogistik führt das Team von Emre Eldener auch Transporte in anderen Ländern durch und verfügt über Niederlassungen in Deutschland, Russland und Kasachstan. Letztere mit einer, für die Logistikbranche, ungewöhnlichen Eigenheit. Im Büro in Almaty arbeiten ausschliesslich Frauen. «Die Damen in Kasachstan machen einen tollen Job», lobt Eldener. Im riesigen zentralasiatischen Land sieht der CEO von Kita grosses Potenzial: «Momentan wickeln wir in Kasachstan viele Projekte im Bergbau-Sektor ab, sowie Bahntransporte aus China. Mittelfristig hoffen wir auch noch auf Aufträge im Energiebereich.»

 

Das Öl- und Gasgeschäft ist seit jeher ein wichtiges Tätigkeitsgebiet von Kita. Im Norden Iraks brachte das Unternehmen oft seine Expertise ein. Allerdings sei dieser Bereich momentan nicht ganz einfach, sagt Eldener: «Der tiefe Ölpreis hemmt Investitionen.» Sowieso sei das Jahr 2019 für die Projektlogistik nicht ganz so gut gewesen wie 2018. Für das laufende Jahr hofft Eldener deshalb wieder auf einen positiven Trend. Hilfreich wäre auch, wenn die Türkei weiterhin in ihre Infrastrukturen investiert. Ein gutes Beispiel seien U-Bahnen und Nahverkehrszüge, so Eldener. Für den Tunnelbau braucht es Projektlogistiker, die die riesigen Tunnelbohrmaschinen an den Bauplatz bringen und am Ende wieder abtransportieren. Später sind Unternehmen wie Kita Logistics wieder gefragt, wenn Züge und Waggons angeliefert werden. Somit sind die Aussichten gut, dass Kita Logistics bis zum nächsten grossen Jubiläum noch zahlreiche weitere anspruchsvolle Projekte abwickeln kann.  

 

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