Heavylift / Breakbulk

  • Der Boom der Offshore-Windenergie hält auch in den kommenden Jahren an.

10.09.2014 Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 7336

Geschäfte im Aufwind

Windparks sind weiterhin im Kommen. So hat im Mai 2014 Siemens den Zuschlag für ein neues niederländisches Offshore-Projekt erhalten, das 80 km vor der Küste Groningens in der Nordsee entstehen soll. Auch wenn die 144 Windturbinen mit je 130 m Rotor-durchmesser erst in Dänemark gefertigt werden müssen – an Transportaufträgen wird es in dem Segment weiterhin nicht fehlen.


Markus Tacke, CEO des Bereichs Windenergie von Siemens Energy, wird sich in der Schwergutbranche nicht gegen steigende Popularität wehren können. Seinem Unternehmen steht mit dem anhaltenden Boom der Offshore-Windparks guter achterlicher Wind in den Segeln.

 

Soweit die Winde wehen

So hat Siemens Energy Anfang September von den beiden norwegischen Energieversorgern Statoil und Statkraft den Auftrag erhalten, 67 Windturbinen für die «Dudgeon Offshore Windfarm» in Grossbritannien zu liefern. Der Rotordurchmesser der neuen Turbinen von je 154 m wird der Schwergutschifffahrt Aufträge verschaffen. Anfang 2017 soll die Installation beginnen. Das Auftragsvolumen beträgt – inklusive eines fünfjährigen Servicevertrags – fast 650 Mio. EUR.

 

Im Juli veröffentlichte Siemens den Zuschlag für das niederländische Westermeerwind-Projekt, das im Ijsselmeer für 48 Windturbinen mit einem Rotordurchmesser von 108 m entstehen wird. Es ist das erste schlüsselfertige Projekt im Offshore-Geschäftsbereich des Konzerns. Im August schliesslich folgte der Auftrag von Vattenfall über 72 Windturbinen für das Offshore-Windkraftwerk Sandbank. Der Bau wird Sommer 2015 etwa 90 km westlich der Insel Sylt starten. Die Quantum-Rotorblätter werden hier 75 m lang sein.

 

Transport von Schwergut

Neben dem Transport der Rotoren ist auch die Installation der Plattformen selbst ein Geschäft für Schwergut-Spezialisten. So haben die niederländischen Unternehmen Mammoet, Seaway Heavy Lifting und Dockwise in Kooperation kürzlich zur Installation einer Umwandler-Plattform in der Nordsee eine innovative Methode angewendet. Die «Sylwin Alpha» mit einem Gewicht von 14 000 t, 26 m Höhe, 83 m Länge und 56 m Breite wurde im «Abschwemm»-Verfahren von einem Ponton auf die Stützen des Jacket-Stahlgitters verbracht. Das Verfahren, das in Fernost und Amerika gebräuchlich ist, wurde erstmals in Europa angewandt.

 

Errichtungs- und Serviceaufwand

Die Schwergutlogistik kann aber nicht nur angesichts der neuen Planungen der Offshore-Industrie zuversichtlich in die Zukunft blicken. Nach der Errichtung ist auch der Aufwand für den Unterhalt nicht zu unterschätzen. Das technische Überwachungsinstitut des Risø National Laboratory in Dänemark veröffentlichte bereits in einem Bericht, dass über einen Zeitraum von drei Jahren 15 Offshore-Turbinen ausgefallen seien. Und zuletzt fing am 30. Juni 2014 auf der Cappaboy Windfarm bei Cork in Irland eine Turbine Feuer, wobei zwei von drei Rotorblättern zerstört wurden. Auch der laufende Betrieb bietet demnach seine Möglichkeiten.   

 

 

 

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