Heavylift / Breakbulk

  • Ruslan verfrachtete kürzlich ein riesiges Sendungsgut.

07.05.2013 Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 1743

Exzentrische Russen

Das Know-how der Lademeister von Ruslan International, der Firma, die die kombinierten Flotten ihrer Teilhaber Antonov Airlines und Volga-Dnepr Airlines verwaltet und vermarktet, war kürzlich besonders gefragt.


101 t schwer war das Modul einer Ölbohrplattform, das kürzlich von Bergen (Norwegen) nach Busan (Südkorea) geflogen werden musste. Zusammen mit zwei Rahmenhalterungen und weiteren Ladevorrichtungen kam das Frachtgut, ein dringend benötigter Öl–Wasser-​Abscheider, auf ein Gewicht von 114 t. Kratzte die Masse schon an der Kapazitätsobergrenze des in Frage kommenden Fluggeräts, einer AN-124, so überflügelte das Volumen mit 11,59 m Länge, 3,92 m Breite und 6,04 m Höhe eigentlich die Frachtraum-Oberkante (4,04 m) des Riesenflugzeugs.

Diesem Problem begegneten die Ruslan-Lademeister, indem sie die Ladung um 90° drehten und mit eigens entworfenen Hängebühnen abstützten. Die daraus resultierende Exzentrizität, also die Verlagerung des Schwerpunkts, musste anschliessend von den Erbauern des Flugzeugs, dem Antonov Design Bureau, abgesegnet werden. Für weiteres Entladematerial mit einem Gewicht von 5 t war dann kein Platz mehr. Dieses gelangte separat  über Helsinki (Finnland), Nowosibirsk (Russland) und Tianjin (China) ans Sendungsziel in Südkorea.

Für ein ähnliches Projekt war die AN-124 erneut genau das richtige Transportmittel. So wurden in Singapur drei Winden mit einem Gesamtgewicht von 92 t aufgeladen. Die beiden grössten wogen je 34 t und waren 5,48 m lang und 3,58 m hoch. Mit Mobilkranen und einer Antonov-eigenen Laderampe an Bord gebracht, reisten sie 7000 km weit über Kolkata (Indien) und Mary nach Turkmenbashi (beide Turkmenistan).  

 

www.ruslanint.com

 

 

 

 

 

 

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