
Schwergewichte für Saudi-Arabien
Im saudi-arabischen Jubail entsteht derzeit mit dem «Sadara Integrated Chemical Complex» der grösste Petrochemikalien-Betrieb, der jemals in einer einzigen Bauphase errichtet wurde. Jumbo, niederländischer Spezialist für den Seetransport von Projektladung und Schwergut, transportierte kürzlich eine Ladungspartie für dieses ambitionierte Projekt.
Insgesamt drei Ladungsteile für die neue Riesenanlage am Persischen Golf verschiffte die Jumbo Javelin, ein Schiff aus Jumbos sogenannter J1800-Klasse mit einer Tragfähigkeit von ca. 13 278 t, kürzlich von Masan in Südkorea nach Saudi-Arabien.
Auftraggeber war das südkoreanische Unternehmen Daelim, das für die Herstellung des «mixed feed crackers» verantwortlich ist. Alle drei Ladungsstücke zeichneten sich dabei durch ein sehr hohes Gewicht aus, das die Verschiffung zu einer besonderen Herausforderung machte. Dafür sorgten ein Stripper zur Separierung einzelner Komponenten mit einem Gewicht von 1272 t, einer Länge von 100,11 m, einer Breite von 9,37 m sowie einer Höhe von 9,83 m. Ein «oil quench tower» zu Kühlzwecken mit Abmessungen von 63,97 m Länge, 15,22 m Breite und 13,92 Höhe und einem Gewicht von 1216 t war ebenfalls kein Leichtgewicht, während sich das dritte Teilstück, ein «water quench tower» mit 860 t im Vergleich beinahe bescheiden ausnahm. Hinsichtlich seinen Massen von 58,60 m Länge, 11,30 m Breite und 11,60 m Höhe stand er den anderen Teilen jedoch nicht viel nach.
Präzisionsarbeit
Insbesondere durch die Masse der Ladungsstücke war die Verladung in Masan spannend. Die bordeigenen Krane der Jumbo Javelin nahmen den Stripper von Hafenseite aus an Bord. Die Tatsache, dass die Schiffskrane der J1800-Klasse auch auf weitere Distanzen über eine hohe Hebefähigkeit verfügen, kam hier sehr gelegen. Für die Reise nach Saudi-Arabien wurden die zwei grössten Ladungsteile schliesslich diagonal auf dem Deck der Jumbo Javelin gestaut.
Kooperation der Branchenriesen
Nicht nur bei den Ladungspartien handelte es sich um echte Schwergewichte. Mit Saudi Aramco, offiziell Saudi Arabian Oil Company und grösster Ölexporteur der Welt, und der Dow Chemical Company, einem der weltweit grössten Chemikonzerne, haben sich für den «Sadara Integratred Chemical Complex» zwei international führende Unternehmen zusammengeschlossen.
Sie sind nicht nur Eigentümer der neuen Anlage, sondern übersehen sowohl Bau und Betrieb. Die Petrochemikalien-Anlage Sadara wird aus insgesamt 26 Herstellungseinheiten bestehen, von denen die ersten in der zweiten Jahreshälfte 2015 in Betrieb gehen sollen. Bis 2016 soll dann der gesamte Komplex operabel sein.
Die in Sadara hergestellten Veredelungsprodukte sind vor allem für den Export in Wachstumsmärkte in Asien, dem Mittleren Osten und Afrika vorgesehen. Zur Angebotspalette werden unter anderem Inhaltsstoffe für Autoteile, Verpackungen, Kabel und Dämmstoffe sowie für Anstrichmittel für Schiffe gehören.
Jumbo wird für das Projekt drei weitere Verladungen mit insgesamt sechs Warmwasserspeichern für den amerikanischen Hersteller Fluor durchführen.