Heavylift / Breakbulk

16.12.2012

Artikel Nummer: 175

Länger, breiter, schwerer als Devise - Buss-Gruppe baut den Bereich Schwergut- und Projektladungslogistik aus

Schwergutlogistik birgt viele Herausforderungen. Die in Hamburg (Deutschland) domizilierte Buss-Gruppe positioniert sich mit einer neuen Spezialabteilung «Transport und Logistik» zukünftig noch stärker in diesem Schwergut und Projektladungssegment, das ohnehin zu einem der Kerngeschäfte des Hafendienstleisters gehört.


Bei der Firma Buss darf es gern ein bisschen mehr sein: Das Unternehmen wickelt die komplette Transportkette für Schwergut und Projektladung ab, von der Abholung ab Werk über die Transportverpackung und Zwischenlagerung bis zur Verladung ab. Im Bereich der Schwergut- und Projektlogistik sind aber nicht nur die Entwicklung der Logistikkonzepte und die Expertise der Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung, auch das Equipment und die Infrastruktur an den Buss-Multipurpose-Terminals sind entsprechend auf die Anforderungen der aussergewöhnlichen Ladung ausgerichtet. Sie verfügen über tragfähige Flächen, leistungsfähige Kräne, spezielles Ladegeschirr und wo erforderlich sogar über eine Schwerlastplattform. Am Buss-Hansa-Terminal in Hamburg beispielsweise können mit dem neuen «Liebherr LHM 600»-Kran bis zu 208 t schwere Kolli umgeschlagen werden. Im Synchronverfahren lässt er sich mit seinem kleineren Bruder, dem «LHM 400», computergesteuert problemlos zu einem noch grösseren Kraftpaket für bis 280 t Traglast kombinieren. Das Tandemverfahren hat sich auf dem Hansa-Terminal von Buss schon mehrfach bewährt – nicht nur für schwere, sondern auch für besondere Projektladungen, wie z.B. eine Lokomotive oder ein 56 m langes Binnenschiff, das zum Abwracken an Land gehoben wurde.

Schwergut mit Rückenwind

Zukünftig werden für Buss Port Logistics Dienstleistungen für die Energiewirtschaft einen Schwerpunkt bilden: Die Organisation und Abbildung der Logistikketten für Offshore-Windparks ist ein Wachstumsbereich innerhalb des Unternehmens. Der Logistikdienstleister bietet an den Terminals Eemshaven (Niederlande), Sassnitz-Mukran (deutsche Ostsee) und Stade (deutsche Nordsee) alle notwendigen Voraussetzungen als Basis-, Zuliefer- und Servicehafen für Offshore- Windparks: Die geografische Lage und Infrastruktur sind optimal für das Handling und den Umschlag von Offshore- Windenergieanlagen, auch die Vor- und Endmontage kann an den Terminals in Eemshaven und Sassnitz erfolgen. Diese Standortvorteile wissen auch die Unternehmen der Offshore-Industrie zu schätzen. 2012 ist etwa die Zusammenarbeit mit dem Offshore-Windkraftanlagenhersteller Areva in Stade und Eemshaven erfolgreich gestartet.

56 Meter lange Rotorbläter

Als Offshore-Basis- und Montagehafen für die Windparkprojekte in der Nordsee wurde Eemshaven ausgewählt, der sich in unmittelbarer Distanz zu den geplanten und genehmigten 23 Windparks in der Nordsee befindet. Der «Orange Blue»-Terminal umfasst eine Schwerlastplattform an der 630 m langen Kaikante und eine Terminalfläche von 22 ha. Erstes gemeinsames Projekt mit Areva ist am Standort der Aufbau des «Trianel»-Windparks Borkum (vgl. S. 30). Sämtliche Komponenten der 40 zu installierenden 5 Megawatt produzierenden Windenergieanlagen von Areva werden auf dem «Orange Blue»-Terminal der Buss-Gruppe umgeschlagen, zwischengelagert und vormontiert. Während Turmsektionen des Typs «M5000» von der Areva bereits seit Sommer auf dem Terminal zwischengelagert werden, folgten im September die ersten Gondeln, die Naben und die letzte von drei Turmsektionen. Die Zulieferung der Rotorblätter durch die Areva-Tochtergesellschaft Areva Blades aus Stade bei Hamburg ist für Februar 2013 geplant und wird von Buss übernommen. Stade hat eine Schlüsselfunktion in der Zulieferkette für die Bereitstellung der Rotorblätter; es ist dies der einzige Areva-Standort, an dem Rotorblätter produziert werden. Dabei grenzt der Buss-Terminal Stade direkt an das Rotorblattwerk an, so dass ein reibungsloser Umschlag mit direktem Anschluss zum Werk gewährleistet ist. Der Buss-Terminal Stade hat sich bereits beim Transport von Rotorblättern für Areva bewährt. Die 56 m lange und 22 t schwere Projektladung wurde an dem 35000 m2 umfassenden Terminal auf ein Binnenschiff verladen. Auch die übrige Transportkette einschliesslich des Binnenschiffs, der Ladungssicherung an Bord sowie der kurzen Transportwege von der Kaikante zu Areva Blades mit zwei Sattelschleppern im Umlauf wurde von Buss organisiert. Darüber hinaus bieten sich in der Ostsee für die beiden Unternehmen Kooperationsmöglichkeiten mit dem See-Terminal von Buss in Sassnitz wegen seiner Nähe zu den geplanten Ostseewindparks an. Auch hier stehen Hafendienstleister und Windanlagenspezialist in enger Abstimmung für kommende Projekte. Buss plant und entwickelt die gesamte Zulieferung zum Basishafen mit allen Transport- und Umschlagsaktivitäten sowie das Lagermanagement. Der See-Terminal Sassnitz umfasst für Projektladungen eine 40000 m2 grosse Anlage mit einer Kaigesamtlänge von 365 m und einem maximalen Tiefgang von 9,5 m bis 10,5 m.

Auf die Verpackung kommt es an

Nicht nur für Windkraftanlagen, sondern für alle Schwergüter und Projektladung ist die richtige Transportverpackung wichtig. Richtiges Verpacken spart Zeit und Geld und minimiert Risiken bei der Verladung. Verpacken und Ladungssicherung sind Dienstleistungen, die meist nicht im Fokus stehen, denen aber insbesondere bei Schwergut eine erhebliche Rolle zukommt, egal, ob die Ware in den Nachbarort oder bis nach China geht: An welchen Punkten wird das Geschirr für die Verladung festgemacht? Hält die Holzkiste das Gewicht? Mit der Securitas Gesellschaft für Seeverpackung mbH und Co. KG verfügt Buss über einen erfahrenen Spezialisten. Seit fast 50 Jahren ist das Tochterunternehmen auf Verpackungslösungen im Schwergut und Projektladungsbereich spezialisiert. Dabei werden je nach Anforderung der Ware Verpackungen konzeptioniert und produziert, sowohl für See-, Bahn-, Luft und auch Landtransporte. Das Institut für Verpackungsprüfungen BFSV (Beratung, Forschung, Systemplanung, Verpackungsentwicklung und -prüfung e. V.) hat Securitas hierfür weltweit als erstes Unternehmen zertifiziert.

www.buss-group.de

 

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