
Piemont droht ein «Blackout»
Im Norden Italiens kommt der Güterverkehr an seine Grenzen: An einer Sitzung der Verkehrskommission Piemont warnte diese vor der Situation. Die geplante Zugverbindung Turin–Lyon drohe eine «Wüstenquerung» zu werden.
Im Piemont droht ein «Blackout» der Mobilität. Diese Aussage aus einem Treffen der Verkehrskommission hat der Regionalrat des Piemonts kürzlich veröffentlicht.
Grund dafür seien unter anderem die Zunahme des Güterverkehrs und die Überlastung der Grenzübergänge. Dies kann gemäss dem Treffen «zu einer Isolierung und dramatischen Auswirkungen auf die Wirtschaft führen».
Der Kommissions-Koordinator Sergio Rogna Manassero und der Stellvertreter Luciano Caveri erklären in der Mitteilung die Problemstellung: In den Alpen bestehe die Gefahr einer Sättigung. Hinzu würden politische Entscheidungen aus der Schweiz kommen, die beispielsweise die Verlagerung des Strassenverkehrs auf die Schiene vorsehen.
Mit Hinblick auf die geplante Eröffnung der Strecke Turin–Lyon im Jahr 2035 sprechen die Beiden von der Gefahr, dass diese zu einer «Wüstenquerung» verkommen könnte, denn die Grenzregion um Ventimiglia könne den Strassenverkehr nun nicht mehr bewerkstelligen.
Zudem würde diese Entwicklung durch regelmässige Wartungsarbeiten am Mont-Blanc-Tunnel sowie Zugangsproblemen im Fréjus-Tunnel (Richtung Frankreich) weiter verschlimmert.
Ein Unfall kann schwere Folgen haben
Ingenieur Giancarlo Bertalero, ein Verkehrsexperte mit Spezialisierung auf die Alpen, liefert zudem Zahlen, die die Problematik verdeutlichen: 70% der Grenzübertritte in die Schweiz erfolgen laut ihm per Schiene.
Auch auf Österreich beträgt der Anteil 30%. «Ein einziger Unfall an unseren Grenzübergängen reicht aus, um die Mobilität auf der Strasse vollständig zu blockieren», so Bertalero. Aus diesem Grund spricht sich der Alpen-Experte dafür aus, dass Szenarien und Notfallpläne untersucht werden.