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  • Gute Laune: François Soulet de Brugière (l.) und Stéphane Raison.

22.01.2019 Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 26087

Ein rundes Jahrfünft

Eitel Sonnenschein auf der Pressekonferenz 2019, die der am Ärmelkanal gelegene Hafen Dünkirchen traditionell in Lille ausrichtete. Die Resultate des Hafens in 2018 fügten sich in ein Retablissement ein, das die schweren Jahre 2008-2010 hinter sich lässt.


 

Am Ärmelkanal gibt es auf der französischen Seite gute Nachrichten. Der Hafen von Dünkirchen, dessen Ergebnisse in 2018 kürzlich in Lille präsentiert wurden, konnte nicht nur auf Erfolge im vergangenen Jahr verweisen, sondern eine gute Bilanz für die Periode von 2013 bis heute ziehen. Die Umbrüche der Schifffahrtskrise von 2009/2010 und die Konsequenzen durch Schliessung der Raffinerien hat Dünkirchen mittels einer neuen Ausrichtung für die Zukunft überwunden. «Heute sind wir ein Standort für alle Energiesparten», formulierte es CEO Stéphane Raison. Auch im übertragenen Sinn traf der vom Branchendienst IBJ zum Unternehmer des Jahres gewählte Raison damit den Nagel auf den Kopf.

 


Wachstum in vielen Märkten

Der Umschlag des Hafens lag im Jahr 2018 bei 51,6 Mio. t. Der Anstieg von 3% gegenüber Vorjahr bedeutete auch, dass die magische Schwelle von 50 Mio. t an Gütern p.a. nunmehr überschritten ist. Einzig die Volumina im Stückgut- und im Cross-Channel-Verkehr gingen um 2% auf 20,2 Mio. t bzw. 4% auf 596 000 Lkw und Trailer zurück.

 

Der Containerumschlag erreichte mit 422 000 TEU einen neuen Höchststand – ein strammes Plus von 13% gegenüber 2017. Der Flandern-Terminal profitierte auch vom Wachstum der Transhipments mit Spanien, Portugal und Nordengland. «2019 streben wir einen Umschlag von 500 000 TEU an», so Raison zum ITJ.

 

Feste Schüttgüter legten um 5% auf 25,9 Mio. t zu. Erze erreichten einen neuen Höchstwert, die Volumina kletterten erstmals über die Marke von 15 Mio. t. Auch der Kohleverkehr, in vielen Häfen im Sinkflug, stieg um 7% auf 6,4 Mio. t. Mit Getreide geht es nach den schlechten Ernten der Vorjahre wieder aufwärts, der Zuwachs um 11% auf 1,44 Mio. t stellt ein Lichtblick dar.

 

Eine solide Leistung lieferten in 2018 die Flüssiggüter ab, die mit einem Zuwachs von 8% auf 5,5 Mio. t zulegten. Die Paradedisziplin bilden die LNG-Im- und Exporte, die um 56% auf 1,22 Mio. t in die Höhe schnellten. Immerhin kann Dünkirchen auf den zweitgrössten LNG-Terminal in der nordeuropäischen Hafenrange zurückgreifen.

 

 

Programme und Zukunftspläne

Eine Reihe laufender Projekte im Hafen gehen in 2019 ihrer Vollendung entgegen, Die Erweiterung des Flandern-Kais auf eine Länge von 500 m wird im ersten Quartal abgeschlossen, so dass künftig bis zu zwei Grosscontainerschiffe gleichzeitig ent- und beladen werden können. Während im zweiten Quartal die emissionsfreie Landstromversorgung für Schiffe Realität wird, werden im dritten Quartal die beiden Greenfield-Zonen zur Ansiedlung von Unternehmen, die DLI (Dunkerque Logistique Internationale Sud) und die ZGI (Zone Grandes Industries) operativ. Im Jahr 2018 wurden im Umfeld des Hafens zwölf Unternehmen, z.B. SNF Floerger und 24hFrost, angesiedelt bzw. durch Verträge neu gebunden.

 

 

Der Brexit: wichtig, aber nicht alles

Am 30. März gehen die Uhren im wichtigen Verkehr über den Ärmelkanal anders. Dünkirchen investiert 3,5 Mio. EUR in Sofortmassnahmen für Zoll- und Konsolidierungsanlagen. Raison liess das ITJ wissen, dass weitere Pläne für verschiedenen Szenarien vorbereitet sind.

 

Die weitere multimodale Anbindung des Hafens über Greenmodal wird im Februar 2019 Realität. Und die in 2018 erstmals aus Kolumbien und Costa Rica nach Dünkirchen verschifften 100 000 t Bananen sollen erst der Anfang sein.