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Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 45146

Achtung – Datenklau!

Gemeinsame Charta von Fiata und GSF, Digitalisierung ist auch in der Logistik das Gebot der Stunde – aber ohne Datensicherheit ist ihre Entwicklung gefährdet. Fiata und GSF zeigen auf, wie es gehen sollte.


Verlader und Spediteure sind wahrlich nicht immer einer Meinung. Wenn sie also gemeinsam auf Entwicklungen hinweisen, um Risiken zu verrringern, sollte die Fachwelt aufhorchen. Kürzlich haben die International Federation of Freight Forwarders Associations (Fiata), Genf, und das Global Shippers Forum (GSF), London, zusammen auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Standards für Datensicherheit in digitalen Lieferketten zu stärken.

Gemeinsame Erklärung zur Datensicherheit

Das zentrale Anliegen sind verbesserte Datenschutz- und Vertraulichkeitsstandards in digitalen Handels- und Buchungssystemen. Die (Fiata) und das als globale Organisationen von Spediteuren und Verladern haben gemeinsam eine Charta für den Schutz und die Verwaltung von Daten im internationalen Handel formuliert.

In dem neu herausgegebenen Leitfaden haben sie die Mindestvorkehrungen für Datensicherheit und Vertraulichkeit definiert, die sich aus den praktischen Geschäftsabläufen ergeben haben. Ihr Appell richtet sich an die Anbieter und Betreiber digitaler Buchungs- und Handelsplattformen.

Sie sollten diese übernehmen und zusätzlich in ihre Endnutzervereinbarungen (EUAs) aufnehmen. Die Empfehlungen der Charta zielen darauf ab, ein vertrauenswürdiges Geschäftsumfeld auf Grundlage gleicher Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.

Die Charta bedeutet Neuland. Von den Mitgliedern beider Organisationen gebilligt, gilt sie als die erste Erklärung der Rechte für Nutzer von Plattformen in der Handels- und Logistikbranche.

Übergang zu digitaler Geschäftswelt absichern

In der derzeitigen Transformation des Wirtschaftslebens von analogen zu digitalen Modellen wird die Datensicherheit ein zentrales Thema. Auch Stéphane Graber, Generaldirektor der Fiata, unterstreicht den Einsatz seiner Organisation, «die Verlagerung des Handels von analogen zu digitalen Formen zu ermöglichen, um die Effizienz und Widerstandsfähigkeit der globalen Lieferketten zu steigern».

Für ihn sind zwei Gesichtspunkte wichtig. Zum einen geht es um die «Interoperabilität zwischen den Plattformen» und zugleich «ihre Glaubwürdigkeit bei den Nutzern.» Wird diese nicht gewährleistet, werden sich die Plattformen nicht durchsetzen. Erforderlich seien klare und faire Regeln für den Datenaustausch.

James Hookham, Generalsekretär des GSF, vertritt die gleiche Überzeugung. Die Chancen der Digitalisierung böten zwar «enorme Einsparungen und Vorteile für alle Parteien in der Lieferkette.»

Die Risiken sind aber bei Speicherung und Verarbeitung der Datenflüsse gegeben. Hookham machte sie an «Verlust, Durchsickern und unbefugter Verwendung» fest. Die in der Charta definierten Schutzmassnahmen sind auch für ihn das Mittel der Wahl.

 

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