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  • Foto: Sisa

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 42189

Global vor Ort entwickeln

Das 50-Jahr-Jubiläum von Sisa Studio Informatica erfolgt im internationalen Rahmen. Nirgendwo lässt sich der Wandel in unserem hektischen Zeitalter so rasant wie in der IT-Welt ablesen, die in der Spedition und Logistik der Schweiz gerade auch in der Zollabwicklung eine grosse Rolle spielt. Sisa als Entwickler von Software für die Branche kann 2022 seinen 50. Geburtstag in dem Wissen begehen, als Teil eines global agierenden Netzwerks Verantwortung in Europa zu tragen.



Wenn zwei sich zusammentun, kann daraus leicht ein Unternehmen werden. Und wenn einer eine Reise tut, wird am Ende vielleicht die Zugehörigkeit zu einem Konzern daraus.

So ist es im Fall von Sisa (Studio Informatica SA) geschehen, das Gianpolo Carmagniola und Angelo Ferrazzini 1972 in Lugano im Tessin am gleichnamigen See gegründet und auf Zoll-Software für Speditions- und Logistikunternehmen ausgerichtet haben. Und noch bevor in diesem Jahr die Geburtstagsglocken für das 50-jährige Jubiläum läuteten, ist Sisa (Studio Informatica SA) seit Anfang 2020 Teil des Netzwerks von Wisetech Global aus Sydney geworden.

Strategische Entscheidung

Warum die Entwicklung im laufenden Jahrzehnt diese Richtung  genommen hat, erläutert Roland Schumacher, Geschäftsführer von Sisa, im Gespräch mit dem ITJ: «Wir standen vor der Herausforderung, unsere Technologie-Lösung für internationale und entsprechend diversifizierte Zollsysteme anzupassen – in einem Markt der ebenso von Konsolidierung wie von einem Mangel an qualifizierten IT-Spezialisten gekennzeichnet ist.» Dass heute grosse und global aufgestellte Plattformen in vielen Segmenten der Wirtschaft die Nase vorn haben, ist kein Geheimnis – und in der IT um so mehr die Realität. Schumacher: «Das sind die Rahmenbedingungen, unter denen ein Mittelständler seine Positionierung in der Zukunft bedenken muss.»

«Ein Mittelständler muss seine Positionierung in Zukunft bedenken.»

Aus diesem Grund war der Schulterschluss mit einem multinationalen Partner eine Option, die die Führung von Sisa im Jahresverlauf 2019 prüfte und – nach einer mehrmonatigen Due Diligence – zum Erfolg führen konnte. «Es war für uns wertvoll, mit mehreren potenziellen Partern über ihre Strategie zu sprechen», erläutert Schumacher den Prozess, und fährt fort: «Mit Wisetech Global, einem 1994 in Australien von Richard White gegründeten Unternehmen, ist der Zuschlag zugunsten eines globalen Akteurs mit mittelständischen Wurzeln gefallen.» White steht seit 1994 an der Spitze der Gruppe und verfolgt eine konsequente Strategie der Internationalisierung.

Während Sisa als Schweizer Arm der Gruppe agiert, hat Schumacher kürzlich zusätzliche Aufgaben mit Blick auf weitere Standorte von Wisetech in Europa übernommen.

Von Kunden, Personal und Technik

Ein solcher Schritt bringt auch neue Herausforderungen mit sich. «Unser Kapital sind zuallererst unsere Kunden und Mitarbeiter», sagt Schumacher, der damals eine externe Change Managerin an Bord holte. Er ist stolz darauf, dass alle Mitarbeiter an Bord blieben und die Chancen,  an der Neuausrichtung mitzugestalten, ergriffen haben.

Ebenso wichtig ist natürlich die Kundenbindung, für die Kontinuität und das Produkt die entscheidende Rolle spielen. Entsprechend anspruchsvoll ist die Übergangsphase, in der die Cargowise Software eingeführt wird. Warum? «Zur Zeit fahren wir mit Pflege der bestehenden und Einführung neuer Software eine parallele Strategie», stellt Schumacher klar.

«Wir sind die Versicherung für den Kunden, dass seine Zusammen-arbeit mit dem Zoll funktioniert.»

Als schwer planbar stellt sich zudem die grosse digitale Reform des Schweizer Zolls dar, dessen Umsetzungs-Phasen immer wieder verschoben werden. Ob das neue Warenverkehrssystem «Passar», das NCTS (Transit und Export) und e-dec (Im- und Export) ablösen soll, tatsächlich ab Mitte 2023 kommt, bleibt abzuwarten. «Wir sind die Versicherung für den Kunden, dass seine Zusammenarbeit mit dem Zoll funktioniert», beschreibt Schumacher die Kernaufgabe von Sisa mit «Passar».

Sein Ausblick für die kommenden Jahre fällt positiv aus. «Wir werden weiter die Schweiz-spezifischen Produkte hier im Land entwickeln, vollständig in die Cloud überführen und in enger Zusammenarbeit mit der BAZG für unsere Kunden anpassen». Nach Schumachers Erfahrung wünscht der Kunden von einem IT-Partner alle Lösungen aus einer Hand. Dafür ist Sisa im internationalen Verbund mit Wisetech gewappnet.



 

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