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  • Foto: Hadolt Group

Von: Josef Müller


Artikel Nummer: 43581

Digital und gesund

Neue Lösungen in der Gesundheits-Logistik. In Graz hat die mittelständische Hadolt-Gruppe für das Landesklinikum Graz mit der hauseigenen Software-Schmiede die in- und externe Logistik digitalisiert.


Das Landeskrankenhaus (LKH) bzw. Universitäts-Klinikum Graz im Bundesland Steiermark, eines der grössten Krankenhäuser in Österreich, hat vor kurzem seine externe Logistik digitalisiert. Auch für die 6500 Mitarbeiter auf einer Fläche von 340’000 m2 muss die interne und externe Logistik beispielsweise von Blutproben, Gewebeproben, Medikamenten, medizinischer Kleidung und Geräten, Desinfektionsmittel etc. funktionieren.

Die steirische KAGes als Träger des LKH hat diesen Logistikjob im vergangenen Jahr ausgeschrieben, den Zuschlag erhielt das in Kalsdorf bei Graz ansässige Speditionsunternehmen Hadolt-Gruppe.

Die mittelständische Unternehmensgruppe verfügt über eine hauseigene Software-Schmiede namens I-Log. Von der wurde ein Konzept für den physischen Transport mit digitalem Software-Hintergrund vorgelegt, wie Michael Kazianschütz, verantwortlicher Bereichsleiter Logistik/Supply Chain Management am LKH, gegenüber dem ITJ hervorhob. Wurde in der Vergangenheit jeder Transport beispielsweise von der Zentralapotheke in Graz zu einzelnen Klinik-Abteilungen telefonisch und mit traditionellen Lieferscheinen organisiert, läuft jetzt alles digital.

I-Log ist für die in- wie externen Transporte sowie die digitale Informationslogistik von der Auftragserteilung bis zur Abrechnung verantwortlich. «Unsere Fahrzeuge stehen sowohl für getaktete Routine-Transporte als auch für sofort notwendige Fahrten zur Verfügung», erklärt Rolf Hadolt, Geschäftsführer und Inhaber, gegenüber dem ITJ: «Wir sehen diesen Auftrag als wichtige Fortsetzung der bisherigen 14-jährigen guten Zusammenarbeit mit dem LKH-Univ.-Klinikum in anderen Bereichen.»

Software für Standard- und Notdienste

I-Log hat für das LKH eine Software erstellt, die es den Nutzern rasch und unkompliziert ermöglicht, Sendungen zu buchen. «Das ist der entscheidende Punkt gegenüber früheren Prozessen», erläutert Kazianschütz. Durch das Track- and Trace-System wird jeder Transportauftrag sofort gebucht und der Sendungsstatus verfolgt.

Dadurch ersparen sich die LKH-Mitarbeiter viele Telefonate mit Transportdienstleistern. Da die Transporte grösstenteils innerhalb des Klinikums stattfinden, ist es für Kazianschütz wichtig, dass nicht nur die operativen Prozesse zuverlässig funktionieren, sondern auch das Personal des Logistikers im Spitalbereich gut ankommt.

Die medizinischen Produkte werden in speziellen Transportboxen verpackt, von I-Log von den beauftragten Stellen abgeholt und transportiert und auch Kühlanforderungen berücksichtigt.

Die Hadolt-Gruppe steht auch mit einem 24 Stunden-Notdienst für Sofort-Transporte abrufbereit zur Verfügung, versichert Hadolt, der trotz der veränderten Rahmenbedingungen keinen Grund zur Panik sieht. Gute Logistik-Leistung hat ihren Preis, wobei dieser nicht mehr im Vordergrund steht. Auch Personal wird in der österreichischen Logistikbranche händeringend gesucht.

Die duale Lehrlingsausbildung hat in Österreich immer noch ein niedrigschwelliges Image. Der Staat sollte sich hier und im Lkw-Fahrernachwuchs mehr engagieren, so der Unternehmer, der aus dem kleinen Transportunternehmen des Vaters die heutige Hadolt-Gruppe mit 220 Mitarbeitern an fünf Standorten in Österreich, Slowenien und Kroatien formte und für 2022 mit einen Umsatz von 55 Mio. EUR rechnet.


 

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