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  • Über städtische Kaimauern hinweg.

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 41575

Flüssiges von der Seine

Urbane Lieferkette trainiert für die Olympischen Spiele 2024.   Um seine Güter im Grossraum der französischen Hauptstadt auszuliefern, erwägt OBD Grand Paris, ein Getränkedistributeur im Grossraum Paris, die Teilnahme an mehreren «Disziplinen». Im Olympiajahr will er mit Partnern nachhaltige Höchstleistungen erbringen.


4000 Artikel führt OBD Grand Paris in seinen Beständen. Als nach Eigeneinschätzung «grösster unabhängiger Getränkelieferant in Paris und der Ile-de-France», versorgt das Unternehmen «mehrere tausend» Kunden täglich. Cafés, Restaurants, Hotels und der Markt des Ausser-Haus-Konsums beziehen Softdrinks, Säfte, Wasser, Kaffee, Spirituosen, Wein, Bier und Knabbereien ab seinen Lagern in Morangis und Villeneuve-la-Garenne.

Direkt von den Kais des Hafens Gennevilliers wurden vor wenigen Wochen Waren von OBD bis zum Hafen Bercy weitertransportiert – und von dort mit E-Lkw auf die letzte Meile geschickt. Der Test wurde von der staatlichen Wasserstrassenverwaltung Voies navigables de France finanziert und mit der urbanen Reederei Green Switch Meridian sowie technischer Unterstützung von Haropa durchgeführt.

Multimodal durch die Metropole

Das Projekt ermöglicht es OBD, die Zustellung auf dem Flussweg zu testen – in Vorwegnahme des Luftreinhaltungssystems, das die Stadt Paris 2024 einrichtet. Insbesondere für die Olympischen und Paralympischen Spiele möchte sich die französische Hauptstadt auf der grossen Weltbühne als beispielhaft in Bezug auf die Verbesserung der Luftqualität und der Verringerung der Treibhausgasemissionen präsentieren.

Als «Trainingsgerät» zum Einsatz kamen ein innovativer, an drei Seiten offener Wechselbehälter mit einer Nutzlast von 7,5 t, der erste von Renault Trucks in Frankreich verkaufte E-Lkw DZE 16T, ein Spezialaufbau für den Transport von Wechselbrücken mit Trittbrettern und Heckklappe sowie ein mobiles Hebeverfahren, das an öffentlichen Hafenkanten betrieben werden kann und schwere Lasten abfertigt.

Im Ergebnis hat die Kombination dieser Transportträger zu einer Einsparung der Treibhausgasemissionen um über 80% im Vergleich zum reinen Diesel-Strassentransport geführt. Ausserdem konnten 95% weniger weitere negative Einflüsse wie Lärm, Staus und Unfälle verzeichnet werden. Für die Projektpartner steht fest: Eine städtische Flusslieferlösung für Paletten mit 1 t Gewicht oder mehr ist verfügbar – und zwar auch für andere Branchen, etwa den E-Commerce.

 

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