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  • Auch Binnenschiffen könnte Personal ausgehen.

Von: Marco Wölfli


Artikel Nummer: 31425

Freud und Leid auf dem Fluss

Noch sind die Binnenschiffe auf Europas Wasserstrassen unterwegs. Allerdings macht sich Sorge breit, dass Personal aus Osteuropa in der Quarantäne blockiert wird. Immerhin gibt es grundsätzliche Unterstützung von Seiten der EU.




Die Binnenschifffahrt in Europa durchlebt derzeit einige Hochs und Tiefs. Positiv ist, dass die Güterschiffe der Covid-19-Pandemie zum Trotz auf den Wasserstrassen unterwegs sind. Wie der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) mitteilt, gebe es momentan keine Einschränkungen für den grenzüberschreitenden Gütertransport. Dies ist insofern für die Industriebetriebe im Rhein-Main-Gebiet wichtig, die auf die Binnenschifffahrt angewiesen sind.

 


Besatzungen an der Grenze blockiert

Sorgen machen dem BDB hingegen die Einreisebestimmungen für Personen. Auf den Schiffen ist viel Personal aus Osteuropa beschäftigt. Wenn diese Mitarbeiter in ihren Freischichten in ihre Heimatländer reisen, laufen sie Gefahr, keine Ausreisegenehmigung mehr zu erhalten oder in Quarantäne zu geraten. BDB-Präsident Martin Staats appelliert an die Politik: «Wir werden in nächster Zeit massive Probleme bekommen, weil uns das Personal fehlt. Die Bundesregierung soll sich deshalb dafür einsetzen, dass Schiffsbesatzungen in den Nachbarländern uneingeschränkte Reisefreiheit erhalten.» Zudem plädiert der BDB für mehr Flexibilität bei den Arbeitszeitbestimmungen, damit die Binnenschifffahrt auch in der Krise handlungsfähig bleibt.


Noch vor der Eskalation der Corona-Krise erhielt die europäische Binnenschifffahrt positive Signale aus Kroatien. Dort trafen sich die EU-Verkehrsminister und verabschiedeten die Erklärung von Opatija. Diese anerkennt die Binnenschifffahrt als bedeutender Verkehrsträger. Die EU-Minister wollen insbesondere die Umweltbilanz und die Sicherheit der Binnenschifffahrt verbessern und dafür auch finanzielle Hilfe beisteuern.   



 

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