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  • Der rumänische Hafen Konstanza.

10.07.2019 Von: Marco Wölfli


Artikel Nummer: 28275

Pontischer Lockruf

Circle baut seine regionale Präsenz aus, ohne die Märkte in Italien und der Türkei zu vernachlässigen. Die Schwarzmeer-Region sowie Nordafrika sind die nächsten Ziele des IT-Dienstleister.


 

Das östliche Mittelmeer ist das Territorium des italienischen Software-Anbieters Circle. Das Unternehmen implementiert seine Softwarelösung für Logistiker, Häfen und andere Akteure der Lieferkette. Neben dem «Heimathafen» Triest war Circle zuletzt stark in der Türkei engagiert und führte ein Pilotprojekt zwischen dem Hafen Mersin und Europa durch, bei dem die Abwicklung der Zollprozesse vereinfacht wurde (s. ITJ 21-22/2019, S. 79). Das Fazit des Pilotprojekts fällt laut Circle positiv aus, so dass das Engagement in Mersin dauerhaft zum Portfolio des Unternehmens gehören soll.

 

Was im Mittelmeer funktioniert, klappt auch anderswo. So könnte man die Vorwärtsstrategie von Circle umschreiben. Wie CEO und Firmengründer Luca Abatello gegenüber dem ITJ erklärt, plant Circle eine Expansion ins Schwarze Meer. «Rumänien, Bulgarien und die Nordküste der Türkei haben grosses Potenzial, da viele Handelsverbindungen durch das Schwarze Meer führen», sagt Abatello. Wichtigster Hafen des Schwarzen Meeres ist Constanta in Rumänien, wo Anfang Juli die Veranstaltungsreihe International Transport Events Halt machte und Abatello für IoT (Internet of Things)-Lösung von Circle warb. «Unsere Software haben wir kontinuierlich weiterentwickelt und sie ist mittlerweile weit mehr als nur ein Tracking-System», sagt Abatello. Sensoren würden die Umgebungstemperatur messen und alle Daten verarbeiten und weiterleiten. Somit eigne sich die Software von Circle auch für den Einsatz bei Perishables-Transporten.

 


Bis Ende Jahr nach Nordafrika

Die geografische Expansion von Circle beschränkt sich nicht nur auf das Schwarze Meer. Bis Ende Jahr soll die Softwarelösung auch in Nordafrika angewendet werden. «Wir stehen momentan noch in Verhandlungen, sind aber zuversichtlich, bald einen Abschluss präsentieren zu können», so der Circle-CEO.

 


Circle will auf die Schiene

Trotz der Ausweitung des Tätigkeitsfeldes in andere Regionen bleibt der Heimatmarkt für das Unternehmen von zentraler Bedeutung. Mittelfristig soll Milos, die Software von Circle, noch stärker im Schienenbereich eingesetzt werden. Unter dem Namen «iRail» haben die Entwickler von Circle ein Produkt kreiert, das die Schienentransporte vom Hafen ins Hinterland administrativ vereinfacht und die TAF/TSI-Standards erfüllt. Im Fokus stehen die Häfen Triest, Genua und La Spezia und deren Verbindungen nach Österreich, Ungarn, Tschechien und in die Schweiz. Erste Tests sind durchgeführt worden, doch die definitive Lancierung benötigt noch etwas Zeit. 

 

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