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  • Fotos: Hafen Wien

Von: Josef Müller


Artikel Nummer: 42433

Hafen Wien feiert den 60.

Partner Hupac und Terminal Sped punkten. Mit guten Ergebnissen im Rücken blickt der Hafen Wien im Jubiläumsjahr 2022 auf neue Projekte für mehr Fläche.


Der Hafen Wien blickt auf eine lange Geschichte zurück: 1875 wurde in Wien die Donau reguliert und 1876 erstmals ein Öl- und Benzinhafen errichtet. 1902 entstand der sogenannte Winterhafen. 1962 wurde dann die Wiener Hafen Betriebsgesellschaft aus der Taufe gehoben, weswegen in 2022 das 60–Jahr-Jubiläum begangen wird.

Für die beiden Geschäftsführer des Hafen Wien, Doris Pulker-Rohrhofer und Fritz Lehr, war die bisherige Entwicklung der drei Häfen Freudenau, Lobau und Albern eine Erfolgsgeschichte: «Weil sich die Stadt Wien als Eigner der drei Hafenteile zu diesem Logistik- und Wirtschaftsstandort bekennt und in all den Jahren viel Geld in diesen Wirtschaftsstandort investierte», stellen die beiden Manager gegenüber dem ITJ fest.

Im vergangenen Jahr wurden 13 Mio. EUR investiert. «Wir sind eine trimodale Logistik-Drehscheibe in günstiger Lage in Wien mit internationaler Verflechtung», betont Pulker-Rohrhofer. Zugleich ist der Hafen kritische Infrastruktur und war während der Corona-Pandemie voll im Einsatz.

Starkes Jahr 2021 und starke Partner wie Hupac

Man sieht es den Zahlen für 2021 an. Die Hafen-Wien-Gruppe hat im Vorjahr ihren Umsatz um 40% auf mehr als 51 Mio. EUR und das Betriebsergebnis um satte 46% auf 6,6 Mio. EUR gesteigert. Sieht man vom rückläufigen Pkw-Umschlagsgeschäft ab, waren alle Geschäftsbereiche erfolgreich. Die tragenden Säulen sind das Immobiliengeschäft und hier vor allem die 90%ige-Auslastung der im Jahr 2017 gekauften Immobilie HQ7, wo primär gewerbetreibende Unternehmen von Kaffeeröstern bis Automotive-Firmen angesiedelt sind.

Geschäftlich haben sich im Vorjahr die Bereiche

Massengut, Lagerlogistik, Bulk-Logistik und der Terminal-Betreiber Wiencont gut entwickelt. «Pufferlager sind derzeit sehr gefragt, und davon profitieren wir, weil wir entsprechende Lagermöglichkeiten anbieten können», so Lehr. Mehr als 122 000 t Schwer- und Massengüter wurden in Freudenau umgeschlagen, deutlich mehr als im Jahr zuvor (2020: 83 000 t). Bei der Wiencont stieg im Vorjahr das Containervolumen auf 488 000 TEU, ein Zuwachs von 14% gegenüber 2020.

Das Wachstum hängt zusammen mit dem Einstieg des schweizerischen Intermodal-Operateurs Hupac bei Wiencont mit einer Minderheitsbeteiligung. Hupac bringt Geschäft und nutzt Wiencont als Gateway für seine Intermodal-Verkehre zwischen West- und Südosteuropa. Wiencont hat den intermodalen Aktionsradius um das Trailer-Handling erweitert.

Spediteure und Intermodal-Operateure nutzen Wiencont als Drehscheibe für verschiedene Kombi-Züge. Der deutsche Operateur Helrom fährt drei Mal wöchentlich einen eigenen Zug zwischen Düsseldorf und dem Wiencont-Terminal. Pulker-Rohrhofer: «Wir haben im Trailerverkehr derzeit 17 Zugrundläufe pro Woche von mehreren Akteuren und rund 126 Container-Züge von verschiedenen Operateuren.»

Gut entwickelt hat sich im Vorjahr die hafeneigene Spedition Terminal Sped, die bisher auf Zolldienst- und Transportdienstleistungen spezialisiert war und im Vorjahr in das internationale Bulk-Logistik-Geschäft eingestiegen ist. 2021 wurden bereits 10 500 Transporte abgewickelt.

Im 60. Jahr des Bestehens kündigt Lehr den nächsten grossen Expansionsschritt an: «Wir brauchen mehr Flächen und werden daher 47 000 m2 weitere Landfläche gewinnen.» Gewonnen wird die Fläche durch Zuschüttung eins weiteren Teils des Hafenbeckens in Freudenau. Ab 2023 werden die Arbeiten zugunsten neuer Fläche für den Wiencont-Terminal beginnen.

 

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