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  • Finnisches Design für ein Grosscontainerschiff – mit oder auch ohne Eis.

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 36048

Kehrt die Nordroute zurück?

Nach der zeitweiligen Blockade des Suezkanals werden die Karten neu gemischt. Die arktische Route wird interessanter.


 

 

Obwohl bereits eine stattliche Anzahl der grossen Reedereien die Idee abgelehnt haben, über die Nordroute Güter zwischen Asien und Europa durch arktische Gewässer zu verschiffen, liegt diese Option angesichts des Zwischenfalls im Suezkanal wieder auf dem Tisch. Dennoch könnten selbst bei einer positiven Entscheidung von Carriern nur wenige Containerschiffe arktische Gewässer befahren, da für solche Routen Schiffsrümpfe mit Eisklasse erforderlich sind.

 

Der finnische Schiffsdesigner Aker Arctic hat in diesen Tagen eine Studie über ein eisbrechendes Grosscontainerschiff der Arktis vorgestellt. «Bisher war noch kein solcher Containerschiffstyp verfügbar», unterstrich Luigi Portunato, Schiffsarchitekt bei Aker Arctic. Das Design zeigt ein 8000 TEU-Containerschiff, das sowohl im Sommer als auch im Winter entlang der Nordroute im Einsatz sein könnte.

 

Das Schiff verfügt über einen eisverstärkten Arc7-Rumpf, einen eisbrechenden Bug und andere Konstruktionsmerkmale für den Einsatz bei kaltem bzw. eisigem Wetter. Es ist ein Schiff für alle Jahreszeiten und Gewässer: So kann die Einheit bei einer schweren Eisdecke wenden und mit dem Heck voraus fahren. In dünnem Eis oder eisfreiem Wasser segelt das 300 m lange Schiff wie alle anderen Schiffe mit der Front zuerst. Dem Einsatz auf allen Weltmeeren sind demnach keine Grenzen gesetzt.

 

Dass die Distanz der Route nördlich von Russland durch die Arktis zwischen chinesischen und mitteleuropäischen Häfen um etwa 40% kürzer ist als die Route durch den Suezkanal, sollte auch Ökologen einleuchten.