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  • Tabelle: Iata

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 38243

Kapazitätsanbieter 2020


In vielerlei Hinsicht war 2020 ein aussergewöhnliches Jahr. Auch in der Luftfahrt, wobei nicht wenige Fluglinien notgedrungen ihr Faible für den Transport von Gütern erst entdeckten oder vertieften. Qatar Airways Cargo, eine der wenigen, die nach Eigeneinschätzung «dank Stärke, Resilienz und Einsatz» ihren Marktanteil vergrössern konnte, sieht sich als Nummer 1 der Luftfrachtkapazitätsanbieter.


Laut dem World Air Transport Statistics Report der Iata ist die in Passagierkilometern gemessene Transportleistung ihrer Mitglieder 2020 um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Die ab März weggebrochenen unterflurigen Kapazitäten konnten die Frachtanbieter nach anfänglicher Schockstarre auffangen. Der Rückgang der in FTK gemessenen Frachtleistung aller Iata-Mitglieder belief sich auf 9,1%. Bei den 25 grössten begrenzte er sich gar auf 3,3%. Und unter den Top Ten (vgl. Tabelle) gab es im Gegensatz zu Cathay Pacific Airways aus Hongkong und Emirates aus Dubai einige Wettbewerber, die sich so gut wie nie präsentieren konnten.


Anpassung oder Lebensgefahr
«Während einige unsere Konkurrenten ihre Flugzeuge groundeten und Routen schlossen», stichelt Akbar Al Baker, Qatar Airways Group Chief Executive, in dem Ende September veröffentlichen Jahresbericht der Fluglinie in die Richtung seiner unmittelbaren Nachbarn, «haben wir unser gesamtes Netz angepasst und hörten nie auf zu fliegen.» So konnte die Fluglinie sowohl bei der Frachtleistung als auch beim transportierten Gewicht (2,728 Mio. t) um rund 5% zulegen und rangiert damit jeweils auf Platz 3 in der Welt – nach eigener Lesart zwar «wie im Vorjahr» an der Spitze, doch eigentlich nur, wenn zwei grosse KEP-Dienstleister unberücksichtigt bleiben.


Die Kombination des starken Frachtgeschäfts, dessen Umsatz sich mehr als verdoppelt hat, mit der Anpassungsfähigkeit der ganzen Gruppe deutet man in Doha als Basis für die Erholung von Qatar Airways. Die braucht freilich noch einen langen Atem, denn insgesamt hat die Gruppe in dem Geschäftsjahr 4,1 Mrd. USD Verlust gemacht.


 

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