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  • Viel Bewegung im Japanischen Meer.

Von: Marco Wölfli


Artikel Nummer: 28881

Das Dreiländereck des Ostens

Die «Belt and Road»-Initiative hat auch Ostchina erreicht. In Hunchun nahm ein neuer Inland-Hafen seinen Betrieb auf. Im Fokus stehen Güter, die auf der Schiene von russischen Häfen kommen.




Mit rund 250 000 Einwohnern ist Hunchun für chinesische Verhältnisse ein grösseres Dorf. Ungeachtet der Bevölkerungszahl entwickelt sich die Stadt im Norden Chinas zu einem logistischen Drehkreuz. Aussschlaggebend dafür ist die Lage von Hunchun im Dreieck zwischen Nordkorea und Russland, aber auch die zahlreichen Investitionen, die in die logistische Infrastruktur getätigt werden. Ende August nahm der 141 Mio. USD teure Hunchun International Port seinen Betrieb auf, ein Binnenhafen, der als logistische Drehscheibe für Nordostasien fungieren soll.

 

 

Mit anderen Häfen vernetzen

Die neue Anlage grenzt an den bereits bestehenden Güterbahnhof der Stadt und erstreckt sich über eine Fläche von 850 000 m². An den nahegelegenen russischen und nordkoreanischen Grenzen befinden sich zehn ähnliche Inlandshäfen. Im Hunchun International Port werden verschiedene Behörden von Zoll, Inspektion und Quarantäne-Spezialisten tätig sein. Mit den Services vor Ort soll der Umschlag von Gütern vereinfacht werden. Wichtig sind aber vor allem die Verbindungen zu den nahegelegenen russischen Seehäfen. Posyet ist 42 km entfernt und Zarubino 71 km. Zu den regelmässigen Verbindungen zwischen Zarubino und Hunchun gehört der «Seafood Train», der nun in der neuen Logistikanlage abgefertigt wird. Die neu geschaffene Bahnverbindung bringt pro Güterzug rund 200 t Fisch und Meeresfrüchte aus russischen Gewässern nach China. Bislang erreichte die Ware Hunchun auf der Strasse und sorgte in den letzten Jahren für einen Seafood-Boom in der Stadt. Das Handelsvolumen belief sich letztes Jahr auf 320 Mio. USD und die verarbeitende Industrie erzielte einen Umsatz von 1,25 Mrd. USD.

 

 

Digital in Wladiwostok

Auch auf russischer Seite erhält die Modernisierung der Infrastruktur derzeit einen Schub. Im Hafen von Wladiwostok wurde kürzlich ein Containerzug mit Waren aus Japan und Zielort Moskau nur mit elektronischen Dokumenten abgefertigt. Dadurch konnte der Prozess um vier Tage verkürzt werden. Der neue Service richtet sich explizit an Sendungen, die aus dem Ausland kommen und soll die Abläufe im Pazifikhafen vereinfachen und zuverlässiger gestalten.