
Zwei Häfen, ein Ziel
Neue Unterkonzessionen für die Binnenhäfen Arles und Lyon bündeln öffentliche und private Kräfte zur Stärkung des Rhône-Saône-Korridors. Der auf der Sitl in Paris präsentierte Fokus liegt auf Nachhaltigkeit, Intermodalität und Wettbewerbsfähigkeit.
Neue Unterkonzessionen für die Binnenhäfen Arles und Lyon bündeln öffentliche und private Kräfte zur Stärkung des Rhône-Saône-Korridors. Der auf der Sitl in Paris präsentierte Fokus liegt auf Nachhaltigkeit, Intermodalität und Wettbewerbsfähigkeit.
Mit gleich zwei wegweisenden Entscheidungen auf dem Rhône-Saône-Korridor positionieren sich die Binnenhäfen von Arles und Lyon für eine multimodale und nachhaltige Logistikzukunft. Die Compagnie nationale du Rhône (CNR) hat für beide Standorte neue Unterkonzessionen vergeben – in Arles für 25 Jahre, in Lyon für 30 Jahre.
In Arles übernimmt erneut die Handelskammer des Pays d’Arles (CCIPA) den Betrieb, nun jedoch in einem erweiterten Konsortium mit NGE Concessions, der Banque des Territoires, der Caisse d’Épargne Cepac und der Compagnie fluviale de transport.
Die Partner planen Investitionen in Höhe von 7 Mio. EUR in den kommenden zwei Jahren. Ziel ist die umfassende Modernisierung des Hafens – inklusive Infrastruktur für Regenwasserbehandlung, Waschanlagen, neue Strom- und Wasseranschlüsse sowie Videosicherheitssysteme.
«Die CCI will den Hafen zu einem echten Hebel für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region machen – im Dienste der ökologischen Wende und auch des Modal Shifts», betonte Stéphane Paglia, Präsident der CCIPA.
Auch Jean Bernadet, Präsident von NGE, unterstrich die Tatsache, dass «unsere Teams den Hafen über 25 Jahre hinweg begleiten und ihn als wirtschaftliches Herz der Region stärken werden.»
«Entscheidend für die Logistik in Frankreich»
In Lyon hat sich ein Konsortium unter der Leitung von CMA CGM durchgesetzt. Neben dem maritimen Logistikriesen sind die Banque des Territoires, die CCI Lyon Métropole Saint-Étienne Roanne und die CCI Aix-Marseille-Provence beteiligt.
Die Partner übernehmen die Entwicklung und den Betrieb des Containerterminals am Hafen Édouard Herriot. Vorgesehen sind Investitionen von rund 40 Mio. EUR zur Erweiterung der jährlichen Terminalkapazitäten auf 230 000 TEU bis 2028 sowie zur Förderung von Bahn- und Binnenschiffstransporten.
«Wir wollen den Containerverkehr auf dem Fluss bis 2032 verdoppeln», sagte Philippe Valentin, Präsident der CCI Lyon Métropole. CMA CGM sieht das Projekt als zentralen strategischen Baustein zur Förderung der Intermodalität.
«Wir sind überzeugt, dass Fluss- und Schienenverkehr wettbewerbsfähige, umweltfreundliche Alternativen darstellen – und entscheidend sind für die Zukunft der Logistik in Frankreich», so Christine Cabau-Woehrel, Vizepräsidentin bei CMA CGM.
Alles andere als ein Aprilscherz
Auf der französischen Logistikleitmesse Sitl Anfang April in Paris bezeichnete Philippe Alix, der Intermodaldirektor von CMA CGM, das Engagement seines Unternehmens in Lyon, dem Herzen der wichtigsten Industrieregion Frankreichs, als «ehrgeizig».
Den offiziellen Starttermin kommentierte Christophe Castaner mit einem Augenzwinkern. Der Präsident des Hafens von Marseille, der Heimat der weltweit tätigen französischen Reederei, meinte, selbst für einen 1. April sei das Ausgreifen von der Metropole am Mittelmeer auf die konkurrierende Grossstadt im Hinterland eine gute Nachricht für alle Beteiligten.
Das liegt daran, dass beide Projekte an der Rhône einer klaren Linie folgen: Sie fördern den Modal Shift, senken Emissionen und stärken die Rolle der Rhône-Saône-Achse als Rückgrat nachhaltiger Güterverkehre zwischen dem Mittelmeer und dem Hinterland.