
Die Sahara-Lücke verkleinern
Der Handel zwischen den verhältnismässig wohlhabenden Staaten Nordafrikas und den Subsahara-Ländern wächst zwar, kämpft aber immer noch mit grossen infrastrukturellen Schwierigkeiten. Eine neue Partnerschaft soll Abhilfe schaffen.
Die International Islamic Trade Finance Corporation (ITFC) ist Teil der Islamischen Entwicklungsbank und konsolidiert verschiedene Handelsfinanzierungen. Nun möchte die ITFC auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Marokko und den Subsahara-Statten intensivieren. Zu diesem Zweck vereinbarte die ITFC zusammen mit dem marokkanischen Logistik-Anbieter Groupe SNTL, eine Studie zu starten, die die Handelsmöglichkeiten ausloten soll.
Infrastruktur fehlt
Grösstes Hindernis für einen florierenden Handel zwischen Nordafrika und dem südlichen Teil des Kontinents sind die fehlenden physischen Infrastrukturen, sagt Hani Salem Sonbol, CEO der ITFC. «Diese Lücken schränken die Handels- und Investitionsströme zwischen Marokko und Subsahara-Afrika ein und müssen deshalb reduziert werden.» Dasselbe Ziel verfolgt auch das Programm «Arab Africa Trade Bridges», das die Initiative der ITFC unterstützt.
Private sollen Logistik anbieten
Mittelfristig wollen die Verantwortlichen der ITFC Handelsdrehscheiben entwickeln. Damit sollen die Logistikkosten zwischen Nord und Süd-Afrika gesenkt und damit der wirtschaftliche Austausch verstärkt werden. Zu diesen Plänen herrscht unter allen Beteiligten Einigkeit, die Umsetzung dürfte dennoch herausfordernd werden. Für die Logistiklösungen sollen private Unternehmen gewonnen werden, die für die lokale Firmen die Bedingungen verbessern. Beispielsweise fehlt es an geeigneten Transportmöglichkeiten, Lagerhäuser für Kühlprodukte und die Möglichkeit, Agrarprodukte zu veredeln.
Zwischen 2004 und 2014 sind die Handelsvolumina zwar stetig gestiegen, doch der ganz grosse Durchbruch gelang nicht. Mit dem jüngsten Anlauf soll dies nun gelingen. «Ich blicke der Partnerschaft zwischen der ITFC und der Groupe SNTL sehr optimistisch entgegen und bin überzeugt, dass wir den Handel erleichtern und den Volkswirtschaften positive Impulse verleihen», sagt Sonbol.