Regionaler Fokus

  • Mabkargo fertigt Turkish Cargo in Malaysia ab.

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 30003

Der Ruf des Ostens

Turkish Cargo, Finnair Cargo und Swiss Worldcargo sind nur ein paar Fluglinien, die derzeit ihre Kapazitäten Richtung Asien aufstocken. Laut Iata hält sich der Handels­korridor besser als andere. Woran liegt es, und wie lange hält die Entwicklung an?


Der asiatisch-pazifische Markt war die erste Iata-Region, deren Fluglinien eine im Vorjahresvergleich rückläufige Luftfrachtleistung aufwiesen. Das war im November 2018. Mittlerweile wurde sie von allen anderen eingeholt – ausser von Afrika. Der afrikanische Markt trägt aber nur zu 1,6% an der globalen Luftfracht bei und ist damit der kleinste, während Asien-Pazifik mit 35,4% der grösste bleibt. Auch dass die Luftfrachtleistung auf der Handelsroute Europa–Asien – mit mehr als 20% die zweitgrösste nach Nordamerika–Asien – nach den letzten Iata-Zahlen vom August um überschaubare 3% eingebüsst hat, ist den Kapazitätsanbietern an beiden Enden nicht verborgen geblieben. So erklärt sich zumindest teilweise das jüngste – vielleicht nur bewusst antizyklische – Engagement mehrerer europäischer Fluglinien.

 

 

Süd- und Südostasien

Den Anfang hat Turkish Cargo Ende Oktober gemacht und einerseits Ahmedabad, die grösste Stadt (5,6 Mio. Einwohner) des Bundesstaates Gujarat (60 Mio. Einwohner) im Westen Indiens, auf den zwei wöchentlichen A330F-Routen von Bahrain bzw. Doha nach Istanbul eingebunden. Die Destination mit hohem Importpotenzial gilt auch als Zentrum der pharmazeutischen Industrie, wovon sich die nach Iata CEIV Pharma zertifizierte Fluglinie viel verspricht.

 

Ihre zweite Neuheit im Flugplan ist Kuala Lumpur. Nachdem die malaysische Metropole seit 2013 mit Bellykapazität von Turkish Airlines bedient wird, soll ein zweimal wöchentlicher B777F-Stop zwischen Istanbul und Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) eine starke Import/Export-Linie in der Region schaffen. Am Bosporus sieht man sich auf dem richtigen Weg, denn im September ist die Tonnage von Turkish Cargo Richtung Fernost um 8,7% gegenüber dem Vorjahr gewachsen.

 

 

Japan: Sapporo und Osaka

Vergleichbar robust entwickelt sich Finnair, die im Oktober so viel Fracht (16 787 t) wie in keinem anderen Monat zuvor transportiert hat. Mit 11 775 t war Asien der mit Abstand grösste Ursprungs- oder Zielmarkt der Finnen, die weiter auf die Fegion setzen: So wird Sapporo, das von Finnair als einziger Fluglinie Europas auf Linienflügen erreicht wird, ab 15. Dezember zum Ganzjahresziel und ergänzt damit Tokio-Narita, Nagoya, Fukuoka und Osaka, mit dem ab März 2020 Swiss Worldcargo nach Jahren wieder ihr Langstrecken-Netz erweitert.