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Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 41720

ITZ 31-35/2022


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Denjenigen unter Ihnen, die schon ihren Sommerurlaub hinter sich haben, wünsche ich, dass sie frisch und gesund zurückgekehrt sind. Vielleicht kamen Sie ja schon einmal in den Genuss, sich in einem Infinity Pool «grenzenlos» zu erholen. Zumindest davon gehört haben Sie doch bestimmt einmal. Kennen Sie aber auch den «Infinity Train»? Dabei handelt es sich um einen vollelektrischen Zug, der wie ein Kraftwerk auf Schienen mehr Strom erzeugt, als er selbst verbraucht.

Was wie Science-Fiction klingt, könnte Down Under Realität werden. Die treibende Kraft dahinter ist die Fortescue Metals Group. Bisher setzte sie 54 Diesellokomotiven in Bewegung, um bis zu 3 km lange Züge mit Erz aus der Region Pilbara in Western Australia, wo das Bergbauunternehmen Land von der doppelten Grösse der Schweiz besitzt, zum Verladehafen bei Port Headland zu bringen. Bis 2030 möchte Fortescue allerdings komplett emissionsfrei operieren und hat im Frühjahr mit der Übernahme von Williams Advanced Engineering, das Motorsportfans von der Formel 1 her kennen, entsprechendes Know-how eingeholt.

Die Grundidee ist einfach und wird bereits bei Elektrofahrzeugen auf der Strasse eingesetzt: Beim «regenerativen Bremsen» verwandelt sich der Elektromotor sozusagen in einen Generator und nutzt die freigesetzte Energie zum Aufladen der Akkus. So geladen schaffen es die Loks mit den leeren Waggons in die höher gelegenen Abbaugebiete und nutzen auf der Rückfahrt bergab die durch den fast permanten Bremsvorgang freigesetzte Energie. Überschüssiger Strom soll sogar in das Firmennetz eingespeist werden. Ich finde: eine inspirierende Idee – solange die Erzvorkommen dort wirtschaftlich abgebaut werden können.

Weitere Inspiration schöpfen Sie auf den nächsten Seiten.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

Andreas Haug, Redaktor


 

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